Hey Leute,
hier ist nun Kapitel 3.
Ich wünsche euch, wie immer, viel Spaß beim Lesen.
LG Ju Zo
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Kapitel 3: erste Vorbereitungen und ein Nachmittag im Park
Als ich am nächsten Morgen langsam wach werde, spüre ich die angenehme Wärme und einen Arm um mich liegen. Mit einem leichten Lächeln kuschle ich mich näher an die Wärmequelle, woraufhin sich der Arm augenblicklich stärker um mich legt. Einen kurzen Moment hatte ich während ich langsam wach wurde, befürchtet, dass das alles nur ein Traum wäre. Aber er ist hier.
Als ich nach einigen Minuten meine Augen öffne, blicke ich in das schlafende Gesicht Zukos. Er sieht entspannt und friedlich aus. Wer tut das auch nicht während er schläft.
>Ich muss noch dringend mit meinen Eltern telefonieren und alle zusammentrommeln.<, geht es mir durch den Kopf, während ich ihn beobachte. Immerhin kann ich nicht einfach verschwinden, ohne ihnen etwas zu sagen. Das könnte ich meiner Familie nicht antun.
„Worüber denkst du nach?“, werde ich durch eine raue Stimme aus meinen Gedanken gerissen. Als sich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Mann neben mir im Bett richtet, bemerke ich seine offenen Augen. Ich habe nicht bemerkt, dass er aufgewacht ist.
„Darüber, dass wir noch zu meinen Eltern müssen.“, antworte ich wahrheitsgetreu. Kaum habe ich das ausgesprochen, kann ich beobachten, wie Zuko plötzlich blasser wird. Besorgt richte ich mich ein Stück auf.
„Ist alles in Ordnung?“, frage ich auch sogleich nach: „Du bist plötzlich so blass.“
„Bist du dir sicher, dass es eine gute Idee ist, wenn ich dabei bin?“, fragt Zuko und bringt mich dazu ihn verwundert anzuschauen.
„Warum solltest du das nicht? Du kennst meine Eltern und Geschwister doch schon und ihr habt euch doch verstanden.“, frage ich verwundert nach.
>Habe ich etwas nicht mitbekommen?<, frage ich mich in Stillen und lasse die Treffen meiner Familie mit Zuko noch einmal durch meinen Kopf gehen. Da ich nicht allzu weit von meinen Eltern entfernt wohne und es auch meine Geschwister in der Gegend gehalten hat, sehen wir uns regelmäßige. Ich fahre etwa alle drei Wochen zu meinen Eltern – wenn nicht eine Gelegenheit für frühere Besuche sorgt – und auch mit meinen Geschwistern treffe ich mich regelmäßig, um essen zu gehen oder ähnliches. So war es auch schon vor fünf Jahren, weshalb Zuko sie einige Male getroffen hat. Besonders da damals – wie auch heute – Sommer war und deswegen öfters Grillfeste waren. Ich kann mich noch genau an das erste Treffen von ihnen erinnern. Es war tatsächlich kurz nachdem Zuko und ich zusammengekommen waren, was ja recht schnell ging.
Nervös ging ich mit Zuko an der Hand den Trampelpfad der Gartensparte hinauf. An diesem Tag sollte Zuko meine Familie das erste Mal treffen. Und ich hatte ihnen bis dahin nichts von ihm erzählt. Ich hatte keine Angst, dass sie ihn nicht akzeptieren oder mögen würden. Viel eher machte ich mir
S
orgen darüber, wie meine Schwester und mein zweitältester Bruder auf ihn reagieren würden. Bei meinen Eltern und meinem ältesten Bruder – der beinahe 10 Jahre älter war, als wir anderen und aus vorheriger Beziehung unseres Vaters stammte – wusste ich, dass sie ihn nicht als Zuko aus Avatar erkennen würden. Immerhin hatten sie die Serie nie geschaut… Oder zumindest nicht in dem Ausmaß, dass ihnen die Figuren oder gar die Serie in Erinnerung geblieben wäre. Bei meiner Schwester und meinem anderen Bruder sah das Ganze anders aus. Denn Amaya und Oskar, die die Serie in uns auswendig kannten, ebenso wie ich selbst auch.
Vor dem Gartentor angekommen, atmete ich noch einmal tief durch, ehe ich besagtes öffnete und wir den Garten betraten. Kaum waren wir im Garten angekommen, konnte ich auch schon zwei kleine Fellknäule erkennen, die uns freudig entgegenkamen – eines braun und eines schwarz.
„Hey.“, begrüße ich die beiden, als ich mich zu ihnen herunterbeuge. Direkt sprachen sie mir in die Arme und begrüßen mich, wie sie es immer taten. Als sie aber Zuko bemerkten, hielten sie in ihrem Tun inne und begutachteten ihn genauer. So waren sie immer, wenn jemand von uns einen Fremden mitbrachte. Kurz sahen beide ihn an, dann wendeten sie sich mit einem Niesen ab und liefen wieder zurück.
>Das wird noch lustig.
„Bin da.“, sagte ich, als wir an den hohen Gitterzaun vorbei waren, der die Veranda vor neugierigen abschirmte: „Und ich habe jemanden mitgebracht.“ Auf der Veranda saß mein Vater mit einem Topf neben sich auf dem Tisch und in seiner rechten hielt er ein kleines Messer und in der linken eine Kartoffel. Er war dabei Ofenkartoffeln vorzubereiten. Meine Mutter war wohl in der Gartenlaube aus Stein – wobei es eher einem kleinen Häuschen glich. Sie hatten sogar ein kleines Badezimmer, eine kleine Küche, Strom und W
LAN
im Garten.
Als mein Vater mich hörte, sah er auf. Erst war ein fröhliches Lächeln zu sehen, welches verschwand, als er Zuko bemerkte. Wortlos legte er sowohl Kartoffel als auch Messer beiseite, ehe er aufstand. Seine Miene war ernst, als er auf Zuko zu ging, welcher neben mir sichtlich nervös wurde. Wer könnte es ihm verdenken? Mein Vater war beinahe zwei Meter groß und breit gebaut. Aber ich konnte sehen, dass nur sein Gesicht ernst war. Seine Augen lachten. Er hatte, warum auch immer, daran Spaß die Jungen und später Männer, die meine Schwester und ich mitbrachten, einzuschüchtern. Da kam wohl der Vater in ihm durch. Meine Brüder taten das aber auch, nur eben anders.
„Dann bist du wohl derjenige, der unserer Amelia
den Kopf verdreht hat.“, kam es dann plötzlich grinsend von meinem Vater.
Wie erwartet hatten meine Eltern Zuko freudig empfangen und Zuko erholte sich auch schnell vo
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anfängliche
m
Schock. Ein bisschen tat er mir ja wirklich leid. Als dann aber auch meine Geschwister dazukamen, begann der interessante Teil. Natürlich ist ihnen Zukos Ähnlichkeit zu sich selbst nicht entgangen. Allerdings konnte ich ihnen deutlich ansehen, dass sie mir nicht glaubten. Ich hätte es an ihrer Stelle wohl auch nicht geglaubt.
„Also wie heißt er wirklich?“, fragt Amaya, als wir drei allein am Holztisch auf der Veranda sitzen. Zuko wurde von unserem Vater in Beschlag genommen. Aus den Augenwinkeln behielt ich die beiden im Blick, aber ich hatte keine Ahnung, worüber sie sich unterhielten.
„Er ist es wirklich.“, wiederholte ich zum… ja, ich hatte keine Ahnung, wie oft ich es bereits gesagt hatte. Natürlich glaubten die beiden mir nicht.
„Ja klar und wenn wir ihn fragen, den Grill anzufeuern, dann macht er es mit einer kleinen Flamme aus der Hand.“, meinte meine Schwester langsam etwas genervt von meiner Antwort.
„Klar.“, meinte ich daraufhin nur. Ein leichtes Grinsen konnte ich mir bei dem Gedanken nicht verkneifen. Mir war klar, dass ihre Gesichter danach genial wären.
>Vielleicht würde das sie aber auch überzeugen.
„Okay, wir sehen uns dann am Wochenende.“, verabschiedete ich mich am Telefon von meiner Mutter. Ich hatte sie gefragt, ob wir das kommende Wochenende vielleicht alle zusammen grillen könnten. So bekommt man meine Familie im Sommer am einfachsten zusammen, ohne groß einen Grund nennen zu müssen. Um meine Brüder wird sie sich kümmern. Meine Schwester und ihr Freund sind meine Aufgabe. Ich hatte ihr noch nicht gesagt, dass Zuko wieder da ist. Ehrlich gesagt, wusste ich nicht, wie ich es ihr hätte sagen sollen. Ich denke, dass es einfacher ist, das zu tun, wenn wir alle beisammen sind. Dann können wir ihnen auch gleich alles andere erzählen. Allzu viel Zeit haben wir immerhin nicht, um es aufzuschieben. Die nächste Sonnenfinsternis findet tatsächlich in weniger als zwei Wochen statt – wobei es hier nur eine partielle Sonnenfinsternis sein wird. Bis dahin muss alles geregelt sein.
Seufzend lasse ich mich auf das Sofa neben Zuko fallen. Allein die Gedanken daran, was aller erledigt werden muss, erschöpft mich schon. Es ist immerhin nicht nur ein Auslandsurlaub oder ein Umzug in ein anderes Land. Ich lehne meinen Kopf gegen seine Schulter, während Zuko seinen Arm um mich legt und sanfte Kreise über meine Schulter zieht.
>Wie meldet man sich bitte beim Amt ab, um in eine andere Welt zu gehen?
Leider wärt dieser Moment nicht lange. Durch ein lautes Rumpeln schrecken wir auseinander. Erschrocken sitze ich nun wieder aufrecht und schaue mich im Raum um. Es ist nichts heruntergefallen. Als Zuko dann genervt seufzt, wird mir klar, was das für ein Geräusch war. Im nächsten Moment kommt auch schon Sokka um die Ecke.
>Was bitte war das für ein Geräusch? Ich habe doch alle Sachen aus dem Teil des Schrankes herausgenommen.
„Hey Leute.“, begrüßte Sokka und auch gleich fröhlich.
„Was machst du denn hier? Ist etwas passiert?“, fragt Zuko skeptisch nach. Er ist offensichtlich, dass er nicht sehr erfreut über das Auftauchen seines Freundes ist. Gespielt beleidigt verzieht Sokka das Gericht und greift gegen an die Brust, als würde diese Schmerzen.
„So etwas von einem guten Freund zu hören, mit dem ich so viele Hindernisse überwunden habe.“, kommt es dabei theatralisch von Sokka.
„Also ist nichts passiert.“, meint Zuko daraufhin nur, ohne auf Sokkas Schauspiel einzugehen. Zilla neben mir hebt plötzlich den Kopf, ehe sie auf schon aufgeregt von dem Sofa springt und an Sokka vorbeiläuft. Dabei jault sie aufgeregt. Überrascht und auch etwas verwundert beobachte ich sie dabei. Als ich dann aber etwas Weißes durch die Luft fliegen – oder eher springen – sehen kann, wird mir klar, was sie hat. Bei ihrem letzten Treffen muss sie wirklich einen Narren an Momo gefressen haben, dass sie sich jetzt so aufgeregt freut.
„Es tut mir leid Zuko, wir konnten ihn nicht davon abhalten gleich heute wiederzukommen.“, entschuldigt Katara sich für das Verhalten ihres Bruders.
„Schon gut. Ich habe damit bereits gerechnet.“, antwortet Zuko ihr nur mit einem leichten Lächeln, dann wendet er sich an die anderen: „Ich gehe davon aus, dass ihr Enten sehen wollt?“
„Unter anderem.“, kommt es von Sokka, während Aang und Suki eifrig mit den Köpfen nicken. Wenn ich sie mir so anschaue, dann fällt es mir schwer zu glauben, dass sie ihre Welt gerettet haben. Aber jeder darf ja mal solche Momente haben, solange sie ernst sind, wenn es darauf ankommt.
„Sind die süß!“, schwärmt Suki seit mittlerweile 15 Minuten über die Entenküken. Aber auch die anderen scheinen begeistert zu sein. Nur Toph ist dieses Mal nicht dabei. Katara hat sie damit entschuldigt, dass Toph etwas an ihrer Metallbändigerakademie regeln muss. Etwas Genaueres konnte sie dazu aber auch nicht sagen. Aber ich bin mir sicher, dass die anderen ihr genau beschreiben werden, was heute passiert ist und wie Entenküken aussehen. Zumindest sieht es ganz danach aus. Im Moment Sitzen Suki, Aang und Sokka sitzen hockend am Ufer, in dessen Nähe eine Ente mit ihren Küken schwimmt.
„Sie sehen aus wie Schildkrötenenten nur ohne den Panzer.“, kommt es begeistert von Sokka. Bei seiner Bemerkung muss ich leicht schmunzeln. Letztlich vergleichen Menschen wohl immer mit Dingen, die sie kennen.
„Es sind ja auch Enten, Sokka.“, antworte ich ihm: „Schildkröten haben sehen übrigens nicht wie Schildkrötenenten ohne Ente aus… Also solange sie sich nicht in ihre Panzer zurückgezogen haben.“
„Können wir auch Schildkröten sehen?“, fragt Aang begeistert. Es ist wirklich erstaunlich, wie begeistert erwachsenen Menschen – die in ihrer Welt auch noch Helden sind und wichtige Positionen einnehmen – durch kleine Tiere zu begeistern sind. Im Moment erinnern sie mich ein wenig an Kinder. Da wir uns in einer Großstadt befinden, scheint es auch niemand wirklich zu bemerken. Aber selbst wenn würde es auch keine Rolle spielen. Immerhin wohnen sie nicht hier und auch ich werde nicht mehr allzu lange in dieser Stadt wohnen.
>Gibt es hier irgendwo Schildkröten?<, geht es mir nach Aangs Frage durch den Kopf. Ich habe zumindest noch nichts davon gehört. Natürlich gibt es welche im Zoo. Sie würden den Zoo vermutlich auch toll finden. Zumindest wenn ich davon ausgehe, wie begeistert sie schon durch die Enten sind. Aber für den Zoo bräuchten wir deutlich mehr Zeit. In eine Tierhandlung können wir auch schlecht gehen, nur um uns Schildkröten anzuschauen. Und soweit ich weiß, leben hier im Park keine freien Schildkröten. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es in Deutschland überhaupt frei lebende Schildkröten gibt.
„Soweit ich weiß, gibt es hier keine Schildkröten.“, antworte ich: „Aber am Hafen gibt es ein paar Skulpturen von einigen Meerestieren. Darunter sind auch zwei oder drei Schildkröten. Die könnten wir uns ansehen.“
„Das ist nicht dasselbe.“, kommt es beinahe schon betrübt von Aang. Es scheint, als hätte er gerne echte Schildkröten gesehen.
„Uh… Was ist das da für ein Vogel?“, fragt Sokka plötzlich und wechselt somit das Thema, wobei er wieder die Aufmerksamkeit aller auf den Teich lenkt. Ich folge seinem Blick und sehe einen Schwan, der im Teich schwimmt. Ich kann seine Begeisterung verstehen. Schwäne sind wirklich schöne Tiere.
„Das ist ein Schwan. Bei denen sollte man aber vorsichtiger sein, als bei den Enten.“, erkläre ich ihm.
„Wieso?“, fragt Suki verwundert.
„Schwäne sind zwar nicht von sich aus aggressiv. Aber sie flüchten nicht, so wie Enten es tun würden, sondern gegen dann zum Angriff über.“, versuche ich zu erklären: „Außerdem können sie beißen und haben ziemlich starke Flügel.“ Mit großen Augen werde ich von den anderen angeschaut.
„Hattest du nicht mal gesagt, dass sie mit ihren Flügelschlägen auch Knochen brechen können?“, fragt Zuko nach. Überrascht schaue ich ihn an. Das muss ich mal nebenbei erwähnt haben, da ich mich daran nicht mehr erinnern kann. Bestätigend nicke ich.
„Ja, das können sie. Aber nicht jeden Knochen.“, meine ich: „Aber wie gesagt, solange sie keinen Grund haben, werden sie nicht angreifen.“ Mit diesen Worten wende ich mich wieder den anderen zu und sehe, wie sie alle vom Ufer weggesprungen sind. Natürlich sind nun auch die Enten weg, da sie sich vermutlich erschrocken haben. Erleichtert atmen die drei aus.
„Gibt es hier noch mehr interessante Tiere?“, fragt Suki, als wir uns langsam vom Teich entfernen.
„In den Bäumen leben Eichhörnchen.“, überlege ich laut: „Und verschiedene Vögel.“
„Was sind Eichhörnchen?“, fragt Katara verwundert nach.
„Kleine Nager mit einem buschigen Schwanz. Sie können sehr niedlich sein.“, antworte ich ihr.
„Können niedlich sein?“, hinterfragt Aang.
„Sie haben echt große Schneidezähne.“, versuche ich zu erklären. Ich meine, die Tierchen sind wirklich putzig. Aber eben nur solange sie ihre Beißer nicht zeigen und keine Nüsse auf einen werfen.
„Und wo sind diese Eichhörnchen?“, fragt Sokka skeptisch nach, als er sich in den Baumkronen umschaut.
„Eigentlich können sie überall sein. Sie sind ziemlich flink und gute Kletterer. Außerdem haben sie ein rotbraunes Fell und sind klein, daher sind sie nicht immer leicht zu erkennen.“, versuche ich ihm zu erklären. Mein Blick geht in die Baumkronen, in der Hoffnung in dem Moment ein Eichhörnchen zu sehen und es ihnen zeigen können. Aber natürlich funktioniert das so nicht. Es ist kein Eichhörnchen zu sehen.